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Ich bin Jahrgang 1965, aufgewachsen in Neuhäusel, einem Westerwalddorf zwischen Koblenz und Montabaur. Angefangen hat alles, als ich mit ca. 12 Jahren in einem Theaterstück mitspielen durfte. Auf der Bühne stand ein Klavier. Mich faszinierte der Klang des Instruments, als ich wahllos die Tasten betätigte. Mit 13 Jahren hatte ich meine Eltern überredet, mir ein Klavier zu kaufen. Es war alt, ständig verstimmt, die Mechanik klapperte, aber ich bekam Klavierunterricht. Mein Klavierlehrer paukte mit mir den jungen Pianisten 1 und 2 durch. Damals war ich bereits Beatles-Fan, hörte ansonsten neben The Sweet, Smokie und Suzi Quadro bereits die ersten Progrock-Stücke von Genesis, Pink Floyd, Emerson, Lake & Palmer, King Crimson und ein Jahr später auch Frank Zappa. Es war schwierig, die Stücke des jungen Pianisten zu mögen. Ich hatte noch keine Beziehung zur klassischen Musik. Wäre mein Klavierlehrer auf meine Vorlieben eingegangen, hätte beispielsweise Beatles-Songs mit mir eingeübt, wäre, so glaube ich, mein Leben anders verlaufen. Aber zu meiner Musik hatte er keinen Bezug. Mit 15 Jahren brach ich den Klavierunterricht ab. Oft wurde ich gerügt, weil ich nicht das spielte, was auf dem Blatt stand, sondern die Lieder in meiner Art interpretierte.
Dieser Hang zum "Komponieren" lag dann 15 Jahre still, ich war lediglich Hörer. Mit 16 Jahren wollte ich Tontechniker beim WDR in Köln lernen, hatte aber so viel Angst vor der Instrumentalprüfung am Klavier, dass ich die Prüfung nie antrat. Ein Fehler, wie ich heute finde. Aber auch als Hörer von Musik suchte ich neue Herausforderungen und entwickelte meine Hörgewohnheiten weiter. Nachdem ich den Prog abgearbeitet hatte bis hin zu Gentle Giant, widmete ich mich dem Jazzrock, entdeckte Al Di Meola, Billy Cobham, Pat Metheny und Eberhard Weber. Einige Jahre lang in den 80igern besuchte ich regelmäßig das legendäre Jazz-Festival in Neuwied.
Erst mit 25 Jahren fing ich wieder an, Keyboard zu spielen. Beim Klimpern entstanden fast wie von alleine Songfragmente. Auf meinem Keyboard konnte ich nur eine Spur abspeichern, was mich ärgerte. So kaufte ich Cubase. Anfangs kam ich damit überhaupt nicht klar, kannte auch niemanden, der mir helfen konnte. Es gab noch keine Youtube-Tutorials und das Studieren der Bedienungsanleitung ermüdete mich. Es dauerte alleine schon viele Monate, bis Cubase mein Keyboard erkannte. Nachdem ich alle Einstellungen sorgfältig überprüft und alle Treiber mehrmals installiert hatte, entpuppte sich als Ursache ein defektes Midi-Kabel. Nachdem ich die ersten Spuren abspeichern und Instrumente zuweisen konnte, kannte mein Enthusiasmus keine Grenzen mehr. Ich arbeitete mich in die Technik des Midi-Recordings ein, spielte an Softwaresynthesizern herum und konnte endlich das tun, was ich schon immer tun wollte. Ich war fasziniert, dass man sich per Software ein ganzes Tonstudio einrichten konnte. Um 1985 hatte ein ehemaliger Schulkamerad von mir versucht, sich als Schlagerproduzent zu etablieren und steckte ein kleines Vermögen in Synthesizer und Effektgeräte. Der Erfolg kam nie. Um 2000 herum traten technischen Spielereien in den Hintergrund und ich konzentrierte mich mehr auf Inhalte. Ich brachte mir ein wenig Harmonielehre bei, was meine Musik vom Techno weg zu Pop-Songs weiter entwickelte.
2008 stieß ich auf einen Neuwieder Musikproduzenten, Jack Wilson. Er hatte zur den Hamburger Star-Club-Zeiten schon Musik gemacht und auch dort gespielt, als die Beatles regelmäßig auftraten, zumindest erzählte er das. Jedenfalls erkannte er in meiner Musik Potential und wollte eine CD unter seinem Label Wilsonrecords veröffentlichen. Dazu kam es nicht, weil er 2008 unerwartet und plötzlich an einem Herzinfarkt starb. Da seine Plattenfirma eine One-Man-Firma war, starb gleich die ganze Plattenfirma. Ich veröffentlichte meine Tracks im Internet auf diversen Musikportalen und so wurde noch im gleichen Jahr Christian Tanzmann auf mich aufmerksam und wollte mein erstes Album auf CD rausbringen. Er hatte bisher nur eine CD produziert, nämlich "Suffer & Love", seine eigene. Vielleicht wuchs ihm das Projekt über den Kopf, vielleicht verlor er das Vertrauen in meine Musik, vielleicht waren es auch private Probleme, jedenfalls kündigte er den Plattenvertrag im Jahr 2007. Über die Gründe hat er sich mir gegenüber nie geäußert. Danach waren meine Veröffentlichungspläne zunächst auf Eis gelegt.
Im Jahr 2009 stieß ich durch das Musikfestival "Grande Massife" in Koblenz auf den Verein "Zukunftsmusik e. V.", angeblich eine Plattform für Musiker elektronischer Musik. Ich traf dort aber nur DJs. Eigentlich planten sie nur ein ganzes Jahr das jährlich stattfindende "Grande Massife" Festival, auf dem verschiedenen DJs elektronische Musik spielten. Die Planungen fielen durch einen außerordentlich hohen ehrenamtlichen Einsatz auf, den ich nicht bereit war, zu tragen. Ich wollte in meiner spärliche Freizeit doch lieber an Songs feilen, kaufte Gesangsmikrophone und experimentierte mit meiner Stimme, schrieb Texte und lernte, Gitarre zu spielen.
Auch spielte ich eine Zeitlang in einer Coverband um das Jahr 2011 herum. Das Auswendiglernen von fertigen Songs befriedigte mich aber nicht wirklich, auch war mein Musikgeschmack nur bedingt kompatibel mit dem meiner Bandkollegen. Gewünscht hätte ich mir, dass sie meine Songs spielen. Daran hatten sie aber kein Interesse. Also verließ ich diese Band nach einem Jahr wieder.
Weil mich meine eigene Stimme wenig begeistert, suchte ich nach Sängerinnen. Ich mag Sängerinnen, weil sie die Musik weiblicher machen. Auch spielte ich mit dem Gedanken, vielleicht live aufzutreten, und da Optik ja oft wichtiger als die Musik ist, hielt ich Sängerinnen für die bessere Wahl. So stieß ich 2012 auf Eva Paschen, die sich bereits als Sängerin der Band "Traumtänzer" einen Namen gemacht hatte. Aus dieser Zusammenarbeit entstanden zwei Songs: My Dawn, Mellow Mind. Ihre Schwangerschaft beendete ihre musikalischen Aktivitäten für einige Jahre und damit auch unsere Zusammenarbeit. Im Jahr 2013 stieß ich auf die ausgesprochen gute Sängerin Kara. Leider trennten sich unsere musikalischen Wege schnell wieder wegen musikalischer Differenzen und geschäftlichem Misstrauen. Eine ganze CD mit ihr war geplant. Fertig wurden nur drei Songs: Moses, The Reason, Say Out Loud. Heute macht Kara Schlagermusik und hat damit auch schon Preise gewonnen. Danach traf ich erneut eine sehr gute Sängerin, nämlich Sun Glow. Ich lernte sie über das Portal MyOwnMusic kennen. Mit ihr entstanden zwei Songs: You Are The One For Me, Die Ganze Sache. Aber private Veränderungen brachten SunGlow auch schnell wieder von der Musik und der Zusammenarbeit mit mir ab.
2014 bis 2019 arbeitete ich mit einem Rapper Duo zusammen, ich wollte für die Beiden ein Album produzieren. Alle Gesangsparts wurden von mir aufgenommen, auch habe ich das Album gemixt und gemastert. Leider zerstritten sich die Beiden, das Album ist bis heute nicht veröffentlicht.
Immer wieder Rückwürfe. Ich hasse es, Dinge nicht zuende zu bringen. Diese Enttäuschungen veranlassten mich, die Dinge komplett selbst in die Hand zu nehmen. 2015 erschien mein erstes Album, 2017 das Zweite, 2018 das Dritte und 2019 das Vierte. Alle Veröffentlichungen sind Eigenproduktionen, von der Komposition über das Einspielen bis zum Abmixen, Mastern, Covergestaltung und Vertrieb.
Eine Zeitlang träumte ich tatsächlich davon, Geld mit meiner Musik zu verdienen, vielleicht sogar bekannt oder vielleicht sogar berühmt zu werden. Diese Hoffnungen haben sich zerstreut. Es ist verdammt schwierig, von Musik leben zu können. Auch erfordert es eine Kompromissbereitschaft, zu der ich nicht bereit bin. Klar wurde mir das, als ich einen Schlager namens "Rosangela" produzierte. Musik und Video schlugen ein, sogar "ernsthafte" Plattenfirmen interessierten sich für den Song. Er war als Werbesong für einen Cocktail-Bar einer befreundeten Brasilianerin gedacht. Ich erkannte: Das bin ich nicht, das möchte ich nicht sein, so möchte ich nicht berühmt werden.
Heute gestalte ich meine Musik kompromisslos. Ich stehe zu ihr, lebe mich kreativ aus und nehme keine Rücksicht auf die Gunst eines breiten Publikums. Das fühlt sich besser an, als Marionette der Musikindustrie zu sein. Mein Geld verdiene ich lieber mit meinem Job als Lehrer für Mathematik, Physik und Informatik.
Meine Musik entsteht ausschließlich am PC. Ich arbeite mit Cubase und diversen VST-Instrumenten. Gesang wird natürlich über ein Studiomikrofon aufgenommen, akustische Gitarre über einen Tonabnehmer und E-Gitarre als Audiospur über Line In. Meine Musik ist keinem Genre zugeordnet. Es ist bestimmt von allem was dabei: Pop, Jazz, Progressive, Chillout, sogar Hip Hop.
Die meiste Musik ist instrumental.
Meine Alben sind auf allen gängigen Downloadportalen verfügbar.
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